Antwort auf: [Juli Camp 2018] Lagerfeuerplatz

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#11863
Syvaren
Teilnehmer

Mmh, lecker! ? Ich greife nach dem grössten zweitgrössten Stück Schokoladekuchen. „Oh, saftig! Und so schokoladig! ? Hast du den selbst gebacken?“

 

@Lillith Windprincess:Das hört sich nach einem gelungenen Wiedereinstieg in die Geschichte an. ? Mir passiert es auch hin und wieder, dass ich an einem älteren Projekt hängen bleibe, gleichzeitig freue ich mich auch, Neues zu entwickeln und zu entdecken. ? Manchmal muss ich mich aber auch richtig zurückhalten, dass nicht zu viele Schreibprojekte nebeneinander herlaufen. ? Überarbeitest du jetzt weiter oder widmest du dich deinem neuen Projekt?

Einen Verlag zu finden ist wirklich nicht einfach. Bei vielen klappt es aber auch, man muss einfach dran bleiben und sich vielleicht nicht (ohne vorherige Absprache) bei den grössten Verlagen melden. ? Keine Ahnung. Ich habe mich jedenfalls bei kleineren und mittelkleinen Verlagen beworben. Kritik-/Hinderungspunkte waren unter anderem: Es ist eine Reihe und für 2019 wollten sie keine Reihe mehr ins Programm nehmen. Zu wenig Emotionen, zu lange Szenenbeschreibungen. Teilweise Logikfehler.

Die Emotionen passen nicht, wenn sie zu ausschweifend beschrieben werden, weil die Geschichte eben keine Romantasy ist, sondern Fantasy. Ein wenig mehr geht schon, das merke ich auch jetzt bei der Überarbeitung. Aber ich hätte das Manuskript VOR dem Lektorat noch einmal überarbeiten sollen, dann hätten sie es sich noch einmal angesehen. Logikfehler konnte ich keine finden, gröbere Schnitzer sind durch meine Testleser-Runden bereits bereinigt. Wahrscheinlich hat es so „laut rufen“ oder ähnliche mal drin – man ruft immer laut, also sollte „laut“ gelöscht werden. Das, fand ich, wäre dann allerdings Sache des Lektorats. Ich überarbeite doch nicht einen Text aufs Geratwohl hin, wenn ich zufrieden bin damit, nur damit das Lektorat alles noch einmal umkrempelt. Wenn ich es so oder so selbst machen muss, dann veröffentliche ich es auch selbst. ??

Dann fürchtete ich ein wenig, dass sie mir im zweiten und dritten Band Szenen streichen oder stark ändern würden, weil es da ein wenig … brutaler zu und her geht als im ersten Band. Ausserdem steht in mindestens jeder zweiten Rezension zu meinen bisherigen Büchern „bildgewaltig, ich war mitten drin und habe die Wälder vor mir gesehen“. Das nehme ich als Lob und möchte ich nicht für einen Verlag ändern.

Also habe ich abgesagt, obwohl ich den Vertrag vielleicht bekommen hätte, wenn ich gewollt hätte. Aber das war mir dann zu viel Hin und Her. Und ich weiss ja, dass meine Geschichten gut ankommen. Ich habe schon selbst veröffentlicht. Das ist keine Hexerei und macht Riesenspass! ? Blöd kam ich mir erst beim letzten Verlag vor. Es kam alle paar Wochen mal wieder eine Mail mit ein paar Fragen oder einer erneuten Rückmeldung, was sonst noch nicht gepasst hat. Die anderen haben gar nichts geschrieben (mehr als die Hälfte! ?), die anderen haben nach kurzer Zeit (also 3-8 Wochen) eine Absage erteilt. Ich gestehe aber, dass ich auch nicht wirklich nachgehakt habe. Da ich das SP schon immer im Hinterkopf hatte und es eigentlich gerne mache, wollte ich auch unbedingt zum Verlag – das bezahlte Lektorat war das einzige, was für den Verlag sprach. Aber Bauch und Herz hatten schon lange entschieden.

Ich fühle mich gut mit der Entscheidung und freue mich auf die Veröffentlichung! ? Für mich war es die richtige Entscheidung. Ich glaube nicht, dass die Geschichte so gut ankommen wird wie die anderen, aber es ist meine. Es ist die Geschichte, die ich jetzt erzählen will. Ich kann dahinter stehen, ich habe mich jetzt schon mehr als ein Jahr mit den Charakteren beschäftigt. Es ist Zeit, sie gehen zu lassen. ?

Sorry für den langen Text.