Antwort auf: [Weihnachten 2020] Adventskalender

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#15302
Hase
Teilnehmer

🔔 13. Dezember

 

Guten Morgen und einen schönen 3. Advent wünsche ich Euch!

Hach, ich bin gerade so gerührt von meinen Monsterchen. Nach Vummpis Brief letzte Woche fand ich heute einen weiteren von Bettina. Sie hatte ihn auf die Sitzfläche meines Lieblingssessels gelegt, denn sie weiß, dass ich jeden Sonntagmorgen mit einem heißen Kakao von dort aus den Blick in den weiten Garten genieße und die Vöglein bei der Zusammenstellung ihrer Speisen auf der Wiese beobachte.

Ich lege ihn hier oben für Euch in das 13. Türchen des Monsterburg-Adventskalenders.

Liebe Monstermama Hase,

ich wollte Dir Danke sagen für die vielen Stunden, die ich mit Dir zusammen an Deinem Buch arbeiten darf und dass Du meine Ratschläge, wie sich eine Figur entwickeln könnte oder hier und da noch ein Twist in die Story eingewoben werden könnte, auch tatsächlich stets berücksichtigst. Das macht mich sehr stolz.

Und weil ich weiß, dass Du Geschichten magst, in denen mit Vergleichen und Metaphern wunderschöne Bilder entstehen, habe ich die ganze Nacht lang Bücher gewälzt und das Internet durchforstet, bis ich auf dieses Gedicht von Friedrich Wilhelm Güll stieß. Er lebte von 1812 bis 1879. Es ist also schon an die 200 Jahre alt.  Ich hoffe, es gefällt Dir und wünsche Dir viel Freude beim Eintauchen in die winterliche Atmosphäre.

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.

Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.

Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
dass er just sein Pfeifchen schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär´ nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!

Deine Bettina