Antwort auf: [Juli Camp 2018] Schreibzelt

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#11783
Syvaren
Teilnehmer

@HappyMood: Ich habe bisher zwei Bücher im Selbstverlag herausgebracht und bin sehr zufrieden damit. Natürlich muss ich persönlich einiges vorschiessen, damit aus der Geschichte ein tolles Buch wird (Lektorat, Cover), aber dafür muss ich auch nicht zwei Jahre auf eine Veröffentlichung warten. ? (Falls das Buch überhaupt von einem Verlag genommen wird.) Was ich einfach merke, ist die begrenzte Reichweite, wenn du „allein“ unterwegs bist, aber das ist ja auch bei Kleinverlagen ähnlich.

Das mit den Zwischenszenen kenne ich und hatte ich ganz schlimm bei meinem ersten Buch. ? Aber da war es einfach, dass der Weg, den ich nehmen wollte, nicht wichtig war für die Geschichte. Daraus zwei Kapitel zu schreiben … Eigentlich hatte ich das vor. Jetzt endet die eine Szene in einer Stadt, in der nächsten sind sie im Dorf. So im Sinne von „Als wir gestern spät im Dorf ankamen, fiel ich todmüde ins Bett. Jetzt rissen mich …“ Nicht genau so, ich weiss jetzt auch nicht, wie ich es geschrieben habe. Die paar wenigen Sachen, die auf dem Weg passierten, habe ich in den neuen Tag gepackt (also so aufzeigen von Beziehungsverhältnissen).

Wenn ich an solche Punkte komme, frage ich mich immer:

  • Braucht es die Szene so wirklich?
  • Kommt die Geschichte dadurch voran?
  • Wenn nur teilweise: Kann ich es in anderen Szenen unterbringen?
  • Wenn es sie braucht: Was stört mich daran? Handeln die Charas nicht ihnen entsprechend/müssten gegen ihre Linie handeln?
  • Sind es einfach Wörter, die ich geschrieben haben will, weil ich mir 100’000 Wörter zum Ziel gesetzt habe?
  • Gibt es einen Punkt der bisherigen Geschichte, der mit der Szene, die jetzt geschrieben werden will, nicht zusammenpasst?

Ich gehöre auch zu jenen Schreibern, die den ersten Entwurf schon so gut wie möglich schreiben wollen. Ich korrigiere aber nicht im klassischen Sinn, es sei denn, ich entdecke Rechtschreibfehler (*brrrr*, da schüttelt’s mich). Ich lese auch nur eine oder zwei Seiten vom alten Text, um wieder in die Geschichte zu kommen. Oft denke ich mich auch in das Gefühl, das die Szene übermitteln soll, da schreibe ich dann ganz anders.

 


@Zwiebel
: Herzlich willkommen. ? Das hört sich doch toll an mit deinem Krimi. Wenn es dein Traum war, war es die richtige Entscheidung. 😉 Quält das Ende dich denn, weil es dir nahe geht, oder weil es schwierig ist?

Wow, schon eine schreibbegeisterte Tochter!

 

@LillithWindprincess: Ja, Feedback von Fremden zu bekommen hat schon eine ganz andere Qualität als das der besten Freundin, halt einfach auch, weil sie es unvoreingenommen lesen. Sie kennen dich ja nicht, werden also auch andere Dinge sehen und kritisieren.

Ich finde, das hast du ganz schön geschrieben mit dem hinter der Geschichte stehen. Ich weiss, dass ich noch Verbesserungspotential habe, aber die Bücher, die ich veröffentliche, sind die besten, die ich im Moment schreiben kann. Morgen kann das schon wieder anders aussehen, in zwei Monaten sowieso. Aber irgendwann muss man auch ein Ende finden. Und wenn der Rahmen stimmt (Rechtschreibung, Grammatik, Logik, Konsistenz der Geschichte) wird das Buch auch „seine“ Leser finden – nur manchmal dauert es etwas. ?

 

@MinnyB: Danke für das Teilen der Marketing-Erfahrungen. Blogger haben bei mir auch am meisten gebracht, und so nach und nach schälen sich Leser und Blogger heraus, die meine Bücher wirklich lieben. Das freut mich so sehr, andererseits sind mit jeder Veröffentlichung Erwartungen verknüpft, bei denen ich Angst habe, sie nicht erfüllen zu können. ?

 

Gestern habe ich noch fast zwei Stunden überarbeitet und bin insgesamt 28 Seiten weit gekommen – die Hälfte eines meiner nächsten Bücher ist überarbeitet. ?