• Ufz (adoptiert)

    • Aktuelles Befinden:
    • Status:über jedes Hungergefühl erhaben
    • Monstersteckbrief

    • Name:Ufz
    • Art:Wordcount-Monster.Beschreibung:Läuft zu Höchstformen auf, wenn er richtig was geschafft hat. Kann sich schlecht mit wenig begnügen. Wird dann schnell unleidlich und jault wie ein Wolf.
    • Mag:Überproportionierte Fresseinheiten in Fantasy-Ummantelung, serviert auf einem grinsenden Werwolf-Spiegel
    • Mag nicht:Hangry zu sein und olle liebe Feen
    • In Kartei aufgenommen von:Mein Glücksmonster
    • Halter:cassedy
    • Pflege
    • Futterbedarf:Muss täglich gefüttert werden
    • Empfohlene Ration:1667 Wörter / Tag
    • Gefressene Wörter:17649
    • Hashtags:#motivationsmonster #meetmonsterufz

  • Countdown zum #MonsterAprilCamp – Woche 2

    Fünf Tage noch bis April. Ich zähle sie tatsächlich runter, auch wenn ich das in den letzten Tagen leise getan habe. Das Ende dieser Woche glitzert und funkelt gerade wie wild. Das muss die Reflexion der Sonnenstrahlen auf dem See sein. Ich freue mich so darauf, dort zu sein, aus dem Arbeitswasser, das mich aktuell umspült, aufzutauchen und endlich wieder Zeit zum Schreiben zu haben.

    So male ich mir das aus. Du nicht?

    Weil alles auch eine dunkle Seite hat, zählen wir auf den letzten Metern bis zum Start ins Camp nicht die Tage, sondern die Nächte herunter.

    Dienstag, 27.03. auf Mittwoch: Get lost

    Tauche ab. (Anmerkung von Motivationmonster Fonti: Nein, nein, nicht im Arbeitswasser.) Begib dich heute Nacht an einen Ort, der dich alles andere vergessen lässt. Wenn du schreibst, dann schreib eine langsame Szene, in die du richtig eintauchst. Wenn du liest, dann etwas, das dich richtig glücklich macht.

    Mittwoch, 28.03. auf Donnerstag: Unter Monstern

    Monster. Monster. Ich sehe überall nur Monster. (Nachts ist das eben so, da kommen die raus.)
    Wer sind deine? Du darfst uns natürlich gern auch deine Motivationsmonster vorstellen, aber wer ist da noch? Dieser Umriss dort im Schatten. Und was war das gerade für eine Stimme? Versucht dir da jemand die Teilnahme am Camp auszureden? Und wo wir gerade dabei sind: Mit welchen Monstern müssen es eigentlich deine Protagonisten aufnehmen?

    Donnerstag, 29.03. auf Freitag: Nachtwanderung

    Heute Nacht trauen wir uns was. Rüste dich mit einer Taschenlampe aus und dann mutig voran. Richte sie auf einen Spot, der bisher im Dunkeln lag. Eine Figur, die noch keine Hintergrundgeschichte hat, ein Wendepunkt, dessen Ursache-Folge-Kette noch löchrig ist, ein Plot Bunny, das immer wieder vor dir auf den Feldweg springt. Bei so einer Nachtwanderung gibt es einiges zu entdecken.

    Freitag, 30.03. auf Samstag: Writer’s retreat

    Na klar, ab Sonntag sind wir alle am See. Aber nehmen wir nur für einen Moment an, es wäre nicht so. An welchen Ort ziehst du dich zum Schreiben zurück? Was braucht ein Ort, damit er zu deinem persönlichen Writer’s retreat werden kann?

    Samstag, 31.03. auf Sonntag: Ums Lagerfeuer

    Anreisetag! Juchu! Jippie! Ich freu mich so, ich freu mich so! Ich freu mich so, euch alle wiederzusehen.
    Heute schlagen die Monster das Camp auf und wenn du Lust hast, setz dich heute Abend doch ein bisschen zu uns ans Lagerfeuer. Erste Nächte sind magisch. Bring uns eine Geschichte mit, um sie noch magischer zu machen. Und wer weiß, vielleicht packt es uns ja um Mitternacht, und wir legen eine erste Schreibsession hin.

    In meinem Fall wird es wohl ein halbverhungerter Fonti sein, der mich packt, und zwar am Kragen, um mich rüber zum Schreibzelt zu zerren. Hach, ich freu mich drauf! ♥

    Das Schreibtagebuch hat @writing_and_reading gewonnen mit ihrem Twitter-Brief an Monster Hurz. Herzlichen Glückwunsch, Kathi!

  • Adoptionsurkunden

    Manchmal hilft ein schriftlicher Vertrag, den Du über Deinem Arbeitsplatz aufhängst, um Dich täglich an das Versprechen zu erinnern, das Du Deinem Monster gegeben hast: Jeden Tag bzw. jede Woche kreativ sein.

    Auf dieser Seite findest Du Adoptionsurkunden, die Du herunterladen, ausdrucken und für Dein Monster ausfüllen kannst. Klicke einfach auf das entsprechende Bild, um die PDF-Urkunde im DIN A4 Format aufzurufen.

    Adoptionsurkunde Wordcount-Monster

    Wordcount-Monster

    Adoptionsurkunde Stunden-Monster

    Stunden-Monster

    Adoptionsurkunde Lese-Monster

    Lese-Monster

  • Postkarten-Wichteln

    #monstermässigeNaNoVorfreude

    Schreiben ist hart. Einen NaNoWriMo zu schreiben ist härter. Wenn Du nicht gerade zu den Viel- und Schnellschreibern gehörst, wirst Du an den Punkt kommen, an dem Du Dich fragst, warum Du das eigentlich tust. Ich war dort. Ich glaube, in jedem Jahr. Okay, der Moment währt bei mir nicht lange, ich will es einfach zu sehr, um aufzugeben. Aber ich kenne ihn, und nicht selten haben mir andere Wrimos über diesen Punkt hinweg geholfen.
    Das kannst Du heute für einen Kollegen tun. Schreib eine Postkarte an einen anderen NaNoWriMo-Teilnehmer. Schreib eine Karte, die Du selbst gern bekommen würdest. Mut machendes. Aufbauendes. Anspornendes.

    So nimmst Du teil

    Über monstermotivation.de kannst Du Dir die Empfängeradresse für Deine Postkarte zuwichteln lassen. Im Gegenzug wandert Deine eigene Adresse in den Topf.

    Da noch nicht November ist, haben wir noch ein bisschen Zeit. Schließlich müssen die Karten nicht vor dem Start ankommen (und manch eine ist darüber hinaus vielleicht eher für Woche #2 geeignet als für die euphorische Woche #1).

    Wenn Du an der Aktion teilnehmen möchtest, kannst Du Dich gern unter diesem Post per Kommentar melden. Für die verbindliche Teilnahme brauche ich allerdings Deine Adresse. Schick sie mir an:

    postkarte[at]monstermotivation.de

    Die Aktion bleibt bis Samstag, den 28.10. offen. Am Sonntag wichtle ich die Adressen und schicke Dir die Adresse, an die Deine Postkarte geht, an die E-Mail-Adresse, mit der Du Dich bei der Aktion angemeldet hast.

    Je nachdem, was für eine Botschaft Deine Postkarte enthält, kannst Du sie direkt am folgenden Tag einwerfen – oder noch eine Weile zurückhalten. Spätestens bis zum 15.11. sollten jedoch alle Postkarten in der Post sein.

    Mit Deiner Teilnahme erklärst Du Dich damit einverstanden, dass ich Deine Adresse im Zuge der Aktion an einen anderen Teilnehmer weitergebe. Ich selbst verwende die Adressen ausschließlich für das Durchführen der Wichtelaktion.

    Auf monstermäßige Motivations-Post!

     

    P.S.: Wenn Du Deine Adresse lieber für Dich behältst, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, einfach mit einem befreundeten Wrimo Postkarten zu tauschen.
    Und solltest Du Blut geleckt haben, auf nanowrimo.org findest Du auch einen internationalen Postcard-Swap.

  • #monstermässigeNaNoVorfreude – Woche 4: Resolution

    Der Oktober verfliegt. Nicht mal mehr zehn Tage bis November. Es ist an der Zeit für ein Geständnis: Monstermäßige NaNo-Vorfreude hin oder her, ich bin noch nicht darauf vorbereitet.

    Die Monster geben sich Mühe. Zum Glück. Ich versuche, ihre Aufgaben zu erfüllen und auf ihre Fragen Antworten für meine Geschichte zu finden. Aber ich könnte besser darin sein. Es gibt noch so viele Punkte, die ich noch nicht ausgearbeitet habe. Figuren, die noch keine Namen haben. In der kommenden Woche werde ich ein paar Sessions mehr einlegen müssen – nicht nur das Challenge-Pflichtprogramm -, wenn ich vermeiden will, dass ich in zehn Tagen vor der blütenweißen ersten Seite meines Manuskripts sitze und nicht weiß, womit ich sie füllen soll.

    Um anzufangen, hilft es mir enorm, das Ende vor Augen zu haben. Wenn ich weiß, wohin ich will, verliert diese erste weiße Seite sofort einen Großteil ihres Schreckens. Nicht selten sehen Wrimos am ersten November das Ende ihre Geschichte noch nicht zu hundert Prozent voraus. Schließlich weiß niemand, was im November passiert. Wohin es uns treiben wird. Welche Monster sich in unserer Geschichten schleichen. Aber wir kennen die zentrale Plotfrage. Und damit wissen wir, worauf wir zusteuern.

    In Woche vier der monstermäßigen NaNo-Vorfreude Challenge wollen uns die Monster dabei unterstützen, uns das Ziel des kommenden Monats bewusst zu machen. Das Ziel ist keine Zahl, nicht die große 50.000.
    50k in 30 Tagen – weshalb tust Du Dir das an? Weil Du etwas erzählen willst.
    In dieser Woche werden wir Vorbereitungen treffen, um unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und im November durchzuhalten.

    Mo, 23.10.: Vorratslager

    Nichts ist schlimmer, als nicht gerüstet zu sein. Im November hast Du einiges vor – und dafür brauchst Du Energie. Geh heute einkaufen und lege einen Vorrat an, mit dem Du durch den November kommst. Stifte, Kaffee, Kerzen, Schokolade. Setze eine Postkarte mit auf Deine Liste. Was ist für Dich unverzichtbar?

    Di, 24.10.: Postkarte

    Schreiben ist hart. Einen NaNoWriMo zu schreiben ist härter. Wenn Du nicht gerade zu den Viel- und Schnellschreibern gehörst, wirst Du an den Punkt kommen, an dem Du Dich fragst, warum Du das eigentlich tust. Ich war dort. Ich glaube, in jedem Jahr. Okay, der Moment währt bei mir nicht lange, ich will es einfach zu sehr, um aufzugeben. Aber ich kenne ihn, und nicht selten haben mir andere Wrimos über diesen Punkt hinweg geholfen.
    Das kannst Du heute für einen Kollegen tun. Schreib die Postkarte, die Du gestern gekauft hast, an einen anderen NaNoWriMo-Teilnehmer. Schreib eine Karte, die Du selbst gern bekommen würdest. Mut machendes. Aufbauendes. Anspornendes.
    Auf monstermotivation.de kannst Du Dich ab Dienstag zum Postkarten-Wichteln anmelden. Du kannst natürlich auch einfach eine Karte an Deinen persönlichen Writing Buddy schicken. Oder international: Zum Postcard-Swap im NaNoWriMo-Forum.

    Mi, 25.10.: Climax

    Auf welchen Höhepunkt steuert Deine Geschichte zu? Die Kräfte, die Du uns vergangene Woche vorgestellt hast, und die im Laufe der Geschichte immer wieder aufeinander treffen, sich aneinander reiben oder gegenseitig befeuern, kommen zu diesem Zeitpunkt alle zusammen, prallen aufeinander, wirken gemeinsam, entladen sich in einem Feuerwerk und werden Deinem Helden und Dir dabei helfen, die zentrale Plotfrage zu klären. Male Dir diesen Höhepunkt so bunt wie möglich aus. Vielleicht greifst Du zu Stift und Papier und malst tatsächlich? Machst einen Coverentwurf oder einfach nur ein Mood-Bild. Mach Dir selbst richtig Lust auf Dein Finale – so dass Du gar keine Chance hast, Dein Ziel in den nächsten Wochen aus den Augen zu verlieren.

    Do, 26.10.: Veränderung

    Geschichten verändern. Uns. Und die Figuren und Welten, um die sie sich drehen. Was wird am Ende Deiner Geschichte anders sein als zu Beginn? Welche Veränderungen machen Deine Figuren durch? Und was wird sich in Deiner Romanwelt verändert haben?
    Möchtest Du etwas in Deinem Leser verändern?

    Fr, 27.10.: Vorfreude

    (Ich habe es vermasselt. Eigentlich sollte es immer freitags eine Schreibaufgaben geben, aber in dieser Woche ist sie auf der Übersichtskarte auf den Samstag gerutscht …)
    Du weißt, worauf Du Dich in Deiner Geschichte freust – auf welchen Höhepunkt Du zusteuerst und welche Veränderungen die Geschichte bewirken wird. Worauf freust Du Dich außerhalb der Geschichte? Wenn der Dezember nichts für Dich bereit hält, schaffe Dir etwas, auf das Du Dich freuen kannst. Vorsorglich. Manch einer ist nach dem NaNo in ein dunkles Loch gefallen, aus dem er sich erst im Oktober wieder heraus rappeln konnte.

    Sa, 28.10.: Schreibaufgabe: Brief in die Zukunft

    Ich schreibe mir diesen Brief inzwischen zum dritten Mal. Ich adressiere ihn an mich selbst und datiere ihn auf den 18. November. Das heißt, am 18.11. darf ich ihn öffnen.
    Kurz bevor ich mich in das Abenteuer NaNoWriMo stürze, schreibe ich an mein Zukunfts-Ich. Ich schreibe ihr von meiner Vorfreude. Von meiner Vorstellung, wie weit ich bis zum 18. November in der Geschichte gekommen sein werde. Welche Szenen ich inzwischen geschrieben habe, welche Charakterzüge sich entwickelt haben, welche Fragen ich hoffentlich geklärt habe. Ich schreibe ihr auch davon, dass ich ihre Zweifel kenne. Ich verstehe sie, besser als jeden, dem ich eine Motivations-Postkarte schreibe, weshalb ich auch weiß, wie ich sie anzufassen habe.
    Auch wenn es Dir verrückt vorkommt: Probiere es aus. Stell Dir den Timer und schreibe drauf los, 25 Minuten einen Brief an Dich selbst. Du kannst sachlich bleiben und Dich an einige wichtige Punkte erinnern, die Du plotttechnisch nicht vergessen willst. Du kannst kitschig werden. Emotional. Haushoch übertreiben oder Dich einfach ein bisschen zum Schmunzeln bringen.
    Wenn Du möchtest, steck den Brief in einen Umschlag und bitte doch jemanden, eine kleine Überraschung dazu zu legen. Dann kleb ihn zu. »Zu öffnen am 18.11.2017«

    So, 29.10: Verschenke Dich

    Du hast geplottet, was das Zeug hält. Nimm Dir heute Zeit – für Dich und für Deine Menschen. Telefoniere, mach einen langen Spaziergang, verabrede Dich zum Kaffee. Die nächsten Sonntage wird gearbeitet. Heute hast Du Zeit.

    Hab viel Spaß in Woche vier! Allmählich wird es Zeit, auch wenn Du bisher noch nicht dabei warst: Für #monstermässigeNaNoVorfreude.

  • #monstermässigeNaNoVorfreude – Woche 2: Exposition

    Die monstermäßige NaNo-Vorfreude geht in die zweite Runde.
    In der Prolog-Woche haben uns die Monster eingestimmt – auf den NaNoWriMo und die Geschichten, die er uns bringen wird. Ich und Fonti haben jeden Tag große Freude daran, all die Beiträge auf Instagram, Twitter, Facebook und natürlich hier im Monster-Chat zu entdecken und zu lesen. (Wenn ich nicht hinschaue, knabbert er ab und zu ein bisschen auf euren Worten herum und dabei stiehlt sich ein Glanz in sein Auge. Das arme Vieh bekommt ja sonst nicht viel zu fressen …)

    Wenn es Dir gerade ähnlich geht wie mir, und Du nach der Prolog-Woche richtig Lust auf Deine Geschichte bekommen hast, lade ich Dich in der kommenden Woche dazu ein, sie genauer auszulegen. In dieser Woche geht es um den Kern der Geschichte. Um die Hauptfigur und um die zentrale Plotfrage.

    Mo, 09.10.: Wessen Geschichte?

    Wer ist die Person, deren Geschichte Du erzählst? Was ist ihr Kern? Um zum Kern einer Person vorzudringen, gefällt mir persönlich der Ansatz von Elizabeth George sehr gut, den sie in ihrem Buch »Wort für Wort« beschreibt. Die beiden zentralen Fragen, die sie dabei stellt, sind erstens:

    Was ist das Kernbedürfnis der Person? Welches ist ihre beherrschende Leidenschaft?

    Das Kernbedürfnis wird nicht anerzogen oder antrainiert. Es ist von Geburt an Teil des eigenen Wesens und in der Regel wird man versuchen, sein Leben so zu gestalten und Entscheidungen so zu treffen, dass dieses Bedürfnis erfüllt wird.
    Und zweites:

    Was sind die krankhaften Verhaltensweisen der Person? Wie verhält sie sich unter Stress?

    Stress ist etwas Subjektives und wird von jedem anders empfunden und anders bewältigt. Außerdem empfindet jeder ganz andere Situation als Stresssituationen. Der stärkste Stress wird empfunden, wenn die Figur in eine Situation geworfen wird, in der ihr Kernbedürfnis nicht mehr erfüllt wird. Ob ihr das passiert, oder passiert ist, oder zu welchem Grad ihr das im Rahmen der Geschichte bevorsteht, ist für die Beantwortung der Frage nicht relevant. Ich finde es allerdings extrem aufschlussreich zu wissen, wie sich eine Figur verhalten wird, wenn sie auf lange Zeit in eine extreme Stresssituation geworfen wird und das, was ihr am allerwichtigsten ist, nicht mehr gegeben ist.

    Di, 10.10.: Übertreibung

    Das Beantworten von Georges Fragen zum Kernbedürfnis und den krankhaften Verhaltensweisen einer Person, hilft dabei, runde, authentische Figuren zu erschaffen. Damit man sie für immer im Gedächtnis behält, brauchen sie allerdings noch das gewisse Etwas. Etwas Besonderes. Etwas, das einzigartig ist und wodurch sie keiner anderen Figur oder Person gleichen.
    Orson Scott Card hat meiner Meinung nach das beste Buch über das Erschaffen fiktiver Figuren ever geschrieben, »Characters & Viewpoints« aus der Serie »Elements of Fiction Writing«. Er schreibt, wenn die Figur perfekt ist – genauso, wie Du sie haben willst – verändere noch eine Sache: Übertreibe einen Aspekt in ihrer Persönlichkeit, den noch niemand zuvor übertrieben hat. Oder gib ihr einen Drall. Du schreibst Fiktion. Also ist alles erlaubt. Was macht Deine Figur außergewöhnlich? Warum ist er oder sie der Held der Geschichte?

    Mi, 11.10.: Zentrale Plotfrage

    Auch wenn man ein Buch schreibt, das nicht ein einziges Fragezeichen enthält – wenn es ein Roman ist, gibt es eine zentrale Plotfrage. Darum geht es. Diese eine Frage wird zu Beginn aufgeworfen und im Laufe der Geschichte beantwortet und definiert damit Anfang und Ende. Es gibt Geschichten, die vor dem Anfang beginnen und es gibt Bücher, die nach dem Ende der Geschichte noch weitergehen. Der Herr der Ringe zum Beispiel. Die zentrale Frage ist geklärt, und es folgen noch Hunderte von Seiten. Im Grunde sind sie Epilog. Die Geschichte selbst ist erzählt.
    Die zentrale Plotfrage muss im Roman nicht direkt gestellt werden (auch wenn das oft hilft). Aber sie muss sich im Kopf des Lesers formen. Und als Autor solltest Du sie kennen.

    Do, 12.10.: Nicht mein Problem

    Du hast eine Figur und Du hast eine zentrale Plotfrage. Aber wie findet beides zusammen? Was bringt Deinen Helden dazu, die Spur aufzunehmen und dieser Frage nachzugehen? Wirft er die Frage selbst auf oder wird sie ihm untergejubelt, und wenn letzteres der Fall ist: Wodurch macht er sie zu seiner eigenen Frage? Mit anderen Worten:

    Warum übernimmt Deine Hauptfigur Verantwortung?

    Damit einher geht die Frage, wie seine bevorzugte Antwort auf die zentrale Plotfrage aussieht. Könnte er andere Antworten finden oder im Laufe der Geschichte finden wollen? Aus den Wunsch-Antworten der Figuren auf die zentrale Plotfrage lassen sich Wende- und Höhepunkte entwerfen, weshalb es sehr hilfreich sein kann, dieses Spiel nicht nur für die Hauptfigur, sondern für alle wichtigen Figuren in der Geschichte durchzuspielen.

    Fr, 13.10.: Schreibaufgabe: Prota meets Monster

    Wenn Du alle Fragen dieser Woche für Dich beantwortet hast, kennst Du Deine Hauptfigur nun schon sehr gut. Probiere sie aus und lerne sie dadurch noch ein bisschen besser kennen. Wirf sie in eine völlig absurde Szene. Wie sieht ein Zusammentreffen zwischen Deinem Protagonisten und Deinem Monster (oder einem beliebigen Monster) aus?
    Stell Dir einen Timer und lass 25 Minuten die Finger über die Tastatur fliegen. Beinahe so fühlt sich NaNo an.

    Sa, 14.10.: NaNo-Erfahrungen

    Hast Du vorher schon am NaNoWriMo teilgenommen oder ist dieses Jahr eine Premiere für Dich? Was ist Dir aus vergangenen Jahren geblieben? Welche Erfahrungen hast Du gemacht und vor allem: Welche Erfahrungen erhoffst Du Dir von Deiner Teilnahme in 2017?

    So, 15.10.: Sternchen

    Heute lose ich den Gewinner des monstermäßigen NaNo-Care-Pakets aus. Alle, die auf Instagram/Twitter/Facebook oder hier auf der Seite im Monster-Chat ihre #monstermässigenanovorfreude unter dem Hashtag mit uns teilen, landen automatisch im Lostopf – für jeden aktiven Tag (2.-7.10. und 9.-14.10) mit einem Los. Das heißt, wenn Du regelmäßig postest, steigen Deine Chancen auf den Gewinn.
    Da ich sonntags noch auf der Buchmesse bin, werde ich die Auslosung erst am Abend machen. Rechne also nicht zu früh damit.

    Ich drücke Dir die Daumen und freue mich – diese Woche beinahe noch mehr – auf Deine Beiträge.

    Die Nion

  • Jahresziele, mein Debüt & Lesemonster

    Anfang des Jahres habe ich mir eine Liste mit Zielen gemacht. Seit zwei Monaten versuche ich, eine Halbjahresbilanz zu ziehen.

    Auch wenn ich dazu nicht so recht komme – ich weiß, auf welcher Seite in meinem Kalender sie gelistet stehen, und es ist kein ungutes Gefühl, daran vorbei zu blättern. Ich mag die Seite. Ich sehe sie mir selten an, aber ich weiß, was dort steht. Links meine ausformulierten Jahresziele, rechts vier Quadranten mit Quartalszielen.

    Ziel #1

    Das Ziel, das unter den Jahreszielen ganz oben steht, hat die höchste Priorität. Ich muss es erreichen, um mit allem anderen weiterkommen zu können. Es geht um meine Selbständigkeit. Meine Unabhängigkeit also, jedenfalls zu einem gewissen Grad. Die Möglichkeit, mir meine Zeit und meine Projekte einzuteilen.
    Zugegeben, im Zeit-einteilen muss ich noch besser werden. Ich kann nicht alles auf Kosten meines kleinen Körpers austragen, aber er ist tapfer. Demnächst bekommt er dafür mal ein bisschen was zurück. (Versprochen.)

    »Hälften«

    Das Ziel, das auf meiner Liste direkt darunter steht, liegt mir am meisten am Herzen. In meinem Herzen, könnte man sagen.
    Ich schreibe seit ich schreiben kann. Geschichten. Meine ersten Geschichten habe ich im Grundschulalter geschrieben und: beendet. Als Teenager habe ich hauptsächlich angefangen, Geschichten aufzuschreiben und nicht bis zum Ende durchgehalten. Als Twen habe ich sie nur noch ersonnen.
    Aber seit acht Jahren nehme ich das Schreiben ernst. Und vor acht Jahren habe ich schon einmal versucht, eine Geschichte zu erzählen, die mich seitdem begleitet hat – immer wieder. Mein erster Versuch, sie in eine Romanform zu gießen, war nicht verkehrt. Vielleicht wollte ich zu viel auf einmal. In jedem Fall habe ich seit damals vieles gelernt, und irgendwann habe ich sie noch einmal neu entworfen, neu geplottet und neu geschrieben. Die Kernidee, der Haupthandlungsstrang ist geblieben. Und endlich habe ich den Roman veröffentlicht.

    Hannah M. Petereit: »Hälften«

    Es ist gruselig, einen Roman zu veröffentlichen. Und unsagbar toll.

    Dank Deadline

    Ich hätte es vielleicht niemals geschafft, wenn ich mir Anfang des Jahres nicht klar das Ziel gesetzt hätte. Ohne Kompromisse. Das willst du, Hannah. Also tue es! Und ich hätte es niemals bis Ende Juli geschafft, wenn mir nicht eine Deadline in die Hände gefallen wäre, die ich ohne Skrupel für mich ausgenutzt habe: Ich wollte den Roman für den Deutschen Selfpublishing Preis einreichen und das habe ich getan.

    Leserunde & Lesemonster ♥

    Seit Ende Juli ist »Hälften« erhältlich, als 552 Seiten starkes Taschenbuch und als kindle E-Book. Wenn Du mir auf Instagram (oder Facebook) folgst, weißt Du das schon. Vielleicht ist die Geschichte ja etwas für Dich? Infos rund um das Buch findest Du auf meiner Autorenseite: hannahpetereit.de oder auf Instagram unter dem Hashtag #hälften_roman.
    Und weil Bücher davon leben, dass sie gelesen werden, veranstalte ich im September eine Leserunde zu »Hälften« auf LovelyBooks. In diesem Rahmen verlose ich 20 Taschenbücher und 10 E-Book-Ausgaben. Noch bis Sonntag (27. August) kannst Du Dich anmelden und Dein Glück versuchen. Ich würde mich freuen, wenn Du dabei bist.
    Für Monsterliebhaber gibt es zudem noch ein kleines Extra: Sie ernähren sich von Seiten, bzw. von gelesenen Büchern und sie haben sich mir vorgestellt, als sie von meinem Plan mit der Leserunde hörten. In den nächsten Tagen werde ich sie noch ein bisschen trainieren. Jeder Teilnehmer der Leserunde (unabhängig davon, ob er zu den Gewinnern zählt oder nicht) bekommt die Option, ein exklusives Lesemonster zu adoptieren. Das Lesemonster kannst Du zusätzlich adoptieren (die Maximalzahl Deiner Monster steigt damit auf drei) und natürlich darfst Du es auch nach Abschluss der Leserunde und für immer behalten.

    4 Months left

    Natürlich gibt es auch Ziele auf meiner Liste, bei denen ich ein bisschen im Hintertreffen liege. Lesen zum Beispiel. Um auf 50 Bücher in diesem Jahr zu kommen, sollte ich Ende August bei 33 liegen. Das sind zwölf mehr als ich bisher habe. Aber das Jahr ist schließlich noch nicht zu Ende. Und so ein Lesemonster … nun, Monster können ganz schön was.
    Auf Fonti und Momo jedenfalls würde ich nicht mehr verzichten.

  • Hat Dein Monster auch Urlaubspläne?

    Monster können anspruchsvoll sein.
    Das Hungergefühl meines Fontis hatte ich zu Beginn des Monats vielleicht unterschätzt. Oder ich habe mich überschätzt. Fonti jedenfalls – nun, es ging ihm nicht dauerhaft dreckig, aber an vielen Tagen hätte er doch glücklicher sein können.
    Letztes Wochenende, während unseres kleinen Ausflugs in die Vogesen, hatte seine Laune so ziemlich den Tiefpunkt erreicht. Unglücklich ist er hinter mir hergestolpert. Anfänglich hat er noch gemurrt, dann wurde er leise. Das ist immer ein schlechtes Zeichen. Ich habe es nicht sofort bemerkt, aber gerade noch rechtzeitig, um ihn von dem Stacheldrahtzaun abzupflücken, ehe er dazu kam, sich den Rachen aufzuschlitzen. Er hatte die Knoten im Drahtzaun eine Zeit lang betrachtet und sich in seiner misslichen Lage wohl eingeredet, sie könnten einen versteckten Code darstellen. Wörter also …
    Ich muss gestehen, dieses Erlebnis hat mich geschockt. (Zum Trost habe ich Fontis Ausflug in die Vogesen schnell aufgeschrieben und ihn mit dem Bericht gefüttert.)

    Monsterglück

    Auch wenn meinem Fonti beinahe etwas Schlimmes passiert wäre, Monster verkraften es, wenn wir nicht immer dazu kommen, sie mit frischen Wörtern zu versorgen. Dann fressen sie gesprochene oder gedruckte Wörter. Glücklich machen die sie allerdings nicht. Ich vermute, ihre Laune hat in Wahrheit gar nicht so sehr mit dem Inhalt ihres Magens zu tun, sondern hängt vielmehr davon ab, ob sie das Gefühl haben, ihre Aufgabe gut zu erfüllen. Das kann ich nachvollziehen. Mich selbst macht schließlich kaum etwas so glücklich, wie wenn ich meine Ziele erreiche. Und kaum etwas betrübt so, wie wenn man ihnen nur hinterherläuft.

    Auf dem Weg zum Ziel

    Die Motivationsmonster sind in unser Leben getreten, um uns dabei zu helfen, unsere selbstgesetzten Ziele zu erreichen.
    Für mich war der April ein Schreibmonat. Für das Camp NaNoWriMo habe ich mein Manuskript, das ich aktuell überarbeite, einen Monat ruhen lassen und stattdessen an meinem Projekt vom letzten Herbst weitergeschrieben. Mit dem Monatsende hat das allerdings ein Ende. Ich muss korrigieren, und zwar richtig. Dafür brauche ich Zeit, und selbst wenn ich Zeit übrig hätte, könnte ich keine leckeren Worthäppchen für Fonti zubereiten. Es soll Menschen geben, die vormittags an Projekt B schreiben und nachmittags Projekt A überarbeiten. Ich gehöre nicht dazu. Wenn eine Sache gut werden soll, muss ich mich darauf konzentrieren.
    Glücklicherweise versteht Fonti das. Die eine Sache, die er nicht mag, ist Multi-Tasking.

    Ein wortloser Monat also?

    Ein Motivationsmonster gibt alles, wenn Du es brauchst. Und hast Du seine Unterstützung für einen Monat angefragt, ruht es nicht, ehe der letzte Tag des Monats erreicht ist. Dann allerdings kann es sich auch bescheiden. Wenn seine monstermäßigen Fähigkeiten vorerst nicht mehr gefragt sind, weil Deine Ziele nicht zu den Feldern passen, auf denen das Monster brilliert, kann es auch mal eine Auszeit nehmen.
    Meinen Fonti werde ich im Mai beurlauben. Wie es im Juni aussieht, kann ich noch nicht sagen. Spätestens im Juli rufe ich ihn wieder auf die Matte. Schließlich geht es im Juli ins NaNoWriMo Sommercamp, und da ich mein Ziel in diesem April nicht erreicht habe, heißt das für mich: zweite Chance. In 2017 werde ich das Camp endlich einmal gewinnen!

    Fonti hat Urlaubspläne

    In Deinem Profil gibt es einen neuen Menüpunkt > Monster.

    Im Monster-Bereich kannst Du Deinen adoptierten Monstern ihre Rationen zuteilen.
    (Ab Mai kannst Du, wenn Du möchtest, ein zweites Monster adoptieren. Bevor Du das tust, solltest Du Dir allerdings den Artikel durchlesen, der morgen auf meinem Blog erscheint. Wir haben eine zweite Monsterart auf uns aufmerksam machen können …)
    Wenn Du nach unten scrollst siehst Du außerdem, ob Dein Monster plant, im neuen Monat erst einmal Urlaub zu machen. Du kannst die Option direkt ausschalten, dann geht es weiter wie bisher. (Nimm dafür den Haken weg und wähle oben auf der Seite „Werte speichern“.) Wenn Du dem Monster die Option lässt, wird es seinen Hunger zum Ersten des neuen Monats erst einmal eindämmen.
    Du kannst Dein Monster jedoch jederzeit aus dem Urlaub zurück an Deine Seite rufen. Grundsätzlich haben die Monster nichts dagegen, ab und zu eine Pause einzulegen. Für ihre Gesundheit brauchen sie die jedoch nicht. Wenn Du unermüdlich bist, wird es Dein Monster auch sein. Mit Freunde!

  • Plötzlich nichtig und klein?

    Manchmal braucht es einen Perspektivenwechsel. Wenn große Ziele gruselig werden, zum Beispiel, dann schau ich ganz gern nur auf die nächste Aufgabe. Auf den einen Schritt, den ich jetzt tun muss. Das mache ich einen Tag und einen zweiten Tag. Und noch einen Tag und dann einmal nicht, dann wieder, und wenn ich nicht aufpasse, passiert es mir in immer kleineren Intervallen, dass ich die Aufgabe schiebe. Ich weiß nicht, wofür ich sie Tag für Tag erledigen soll. Ich habe mein Ziel aus den Augen verloren.
    Das ist der andere Moment für einen Perspektivenwechsel.

    Heute bin ich geflogen. In einer winzig kleinen Maschine, auf dem Co-Pilot-Sitz. Das Steuer vor mir hat sich zu den Handgriffen des Menschen neben mir wie von Zauberhand bewegt. Meine Füße durfte ich nicht ausstrecken, weil ich sonst gegen die Pedale gekommen wäre, die, ehm, irgendetwas bewirkt hätten. Rechts-links, glaube ich, falls man das in der Luft so nennt.

     
    Ich muss gestehen, für die Steuerung habe ich mich eher nicht interessiert. Ich war zu begeistert von dem Blick aus meinem Fenster, runter auf die Welt, die ganz nah und trotzdem entfernt genug war, um sie einmal aus dem Weitwinkel zu betrachten. Braune Flüsse, schwarze Berge. Gelbe Felder und glitzernde weiße Ortschaften, wie Blüten über eine Wiese verteilt. Aus der Luft betrachtet macht alles einen Sinn, gehört zusammen, fließt ineinander. Und doch erkennt man jedes Detail.

    Der März ist eindeutig schon mehr als angebrochen. Und Ende März ist Ende des ersten Quartals. Der Respekt vor meinen Quartalszielen ist so groß, dass ich es noch immer nicht fertiggebracht habe, meine Monatsziele aufzuschreiben. Ich habe mich einfach geweigert. Die Seite im Kalender nicht aufgeschlagen, den Kalender nicht mehr aufgeschlagen. Das erste Quartal ist beinahe schon rum – wie ist das passiert?
    Seien wir ehrlich: So kommen wir nicht weiter. Also traue ich mich, jetzt, in diesem Moment, in dem ich diesen Artikel schreibe.

    Gewinn Abstand, sieh Dir Deine Ziele und Deine Erfolge von oben an.

    Und erstaunlicherweise ist es gar nicht so schlimm. Sieben Quartalsziele habe ich aufgeschrieben. Drei davon habe ich schon erreicht – indem ich kleine Schritte gegangen bin. Hinsichtlich zwei weiterer Ziele befinde ich mich auf der Zielgeraden. Ende des Monats werde ich auch sie erfüllt haben, ohne mich großartig anzustrengen. Das sechste Ziel, ja, das ist der Ursprung für mein flaues Bauchgefühl. Das Monster, das mich seit 12 Tagen davon abhält, die Quartalsziele aufzuschlagen und meine Monatsziele daraus abzuleiten. Es ist ein Ziel, das mir richtig wichtig ist. Und es ist ein Ziel, für das ich mich richtig ins Zeug legen muss, um es bis Monatsende noch zu erreichen. Vermutlich werde ich es nicht schaffen. Nicht ganz. Aber ›nicht ganz‹ heißt nicht, dass ich beruhigt den Kopf in den Sand stecken kann und nichts mehr tun muss. Ich kann zumindest ein Teilziel noch erreichen. Vielleicht sogar mehr. Vielleicht sogar Ziel #6.

    Und was ist mit dem siebten Ziel? In der agilen Projektplanung geht es darum, nicht schon zu Beginn einen kompletten Plan zu machen, ihn durchzuziehen oder zu scheitern. Es geht darum, ein Ziel vor Augen zu haben und in überschaubaren Intervallen überschaubare Päckchen zu schnüren, die man dann in Angriff nimmt. Die Bilanz eines jeden Planungszeitraums zeigt, was geplant und was erreicht wurde, und im Anschluss wird für den neuen Zeitraum neu priorisiert und neu geplant. Und hey, seien wir ehrlich, Ziel #7 ist da und vielleicht wichtig. Aber mir nicht wichtig genug. Nicht im Moment. So, what?

    Stürze ich mich also auf Ziel #6 und gebe mein Bestes! Deadlines sind grausam, aber auch sehr motivierend.
    Der März hat noch 19 Tage.

  • Ein Tracker für Routinen

    Manchmal geht es nicht ums große Ziel. Kein Halbmarathon, den ich im Herbst mitlaufen will, nicht das Aufräumfest, dessen fulminantes Finale ich an Mittsommer feiern will. Manchmal geht es um das Tägliche, Kleine. Jeden Morgen die Waschbecken auswischen. Wäsche falten und gleich wegräumen, sobald sie trocken ist. Dreißig Minuten an der frischen Luft verbringen. Und apropos, frische Luft: Einmal am Tag die Wohnung durchpusten lassen.

    Es sind kleine Dinge und sie sind so schnell erledigt. Aber es sind kleine Dinge, die jeden Tag, oder zumindest regelmäßig, zu machen sind. Und damit werden sie auf Dauer zu größeren Monstern als es ein Halbmarathon je sein kann. Der Halbmarathon hat einen Termin, hat Eckdaten – 21,1 km laufen. Wenn ich es wirklich will, kann ich mir dieses Ziel setzen, mich mit Disziplin und Tatendrang darauf vorbereiten und ihn am Ende absolvieren. Ziel geschafft!
    Von nun an laufe ich jede Woche wenigstens 10 km. In den letzten Vorbereitungswochen habe ich das schließlich alle paar Tage gemacht, das ist ja ein Klacks.

    Nun, ich bin noch keinen Halbmarathon gelaufen, aber ich habe Schreibmarathons absolviert. Und ich weiß: Es ist viel leichter in einem Monat 50.000 Wörter zu schreiben als jeden Tag im Jahr 200. Es ist auch leichter an einem Wochenende den gesamten Kleiderschrank auszuräumen, alles was drin ist auf einen Haufen, macht es mich glücklich? – wenn nein, dann weg, was bleibt wird neu gefaltet und sauber zurückgestellt. Leichter, als jeden Tag schmutzige Wäsche in die Waschmaschine zu räumen, die gewaschene Wäsche aufzuhängen, abzuhängen, zu falten und zurück in den Schrank zu räumen.

    Mit meiner Wäsche bin ich soweit ganz gut. Okay, im Moment hängen auch trockene Kleidungsstücke auf dem Wäscheständer, die ich gestern schon hätte abhängen können. Aber nehmen wir 200 Wörter am Tag. Geschrieben habe ich in diesem Monat noch nicht ein Wort.

    21 bis 66 Tage

    Sich täglich, wirklich täglich aufraffen ist der Horror. Angeblich jedoch, endet dieser Horror irgendwann. Je nachdem, wo man nachliest, nach 21 bis 66 Tagen.
    Bei mir sind es definitiv keine 21 Tage. Ja, ich sträube mich nach einer Weile nicht mehr, eine Sache zu machen. Aber eigentlich sträube ich mich auch am Anfang nicht dagegen. Ich will diese kleine Gewohnheit ja annehmen, sie zur Routine machen. Es läuft auch gut, phasenweise, bis – irgendetwas passiert. Kranksein. Oder einfach nur Urlaub. Die Routine wird unterbrochen, und ich schwöre, anschließend ist alles mindestens doppelt so lästig wie am ersten oder am fünften oder am zweiundzwanzigsten oder am siebenundsechzigsten Tag.

    Durchhalten?

    Lassen wir das also. 21 oder 66 Tage, es geht nicht darum, wie lange ich etwas durchhalte. Es geht nicht ums Durchhalten. Ich versuche nicht, mir das Rauchen abzugewöhnen, wobei mir eine olle Zigarette, die zum falschen Zeitpunkt meinen Weg kreuzt, zum Verhängnis werden kann. Ich möchte täglich meine Wohnung lüften, und hey, wenn ich sie gestern nicht gelüftet habe – hatte ich einen Tag lang schlechtere Luft und weniger Sauerstoff, aber das hindert mich nicht daran, die Fenster heute aufzureißen.

    Tägliche Ziele

    Ich setze mir also nicht das Ziel, jeden Tag die Wohnung zu lüften – und an dem Tag, an dem ich es nicht tue, bin ich gescheitert. Ich setze mir stattdessen jeden Tag aufs Neue das Ziel: Fenster auf. Jeden Tag aufs Neue: Schreib.
    Und weil ich auf Belohnungssysteme stehe und mich an Erfolgen, auch wenn sie winzig sind, gern weide, male ich mir einen Tracker.

    Mein Tracker

    Ich nehme ein kariertes DIN-A5-Blatt, quer, und schreibe alles, was ich täglich oder regelmäßig machen möchte, untereinander. Diese erste Spalte braucht ein wenig Platz, alle weiteren nur je ein Kästchen. Die Kästchen nummeriere ich durch, von 1 bis 28 für den Monat Februar. Im Januar brauchte ich 31. Und dann male ich täglich jedes Kästchen aus, wenn ich die zugehörige Aufgabe erfüllt habe.
    Ich will mich damit nicht unter Druck setzen. Es ist nicht mein Ziel, am Ende des Monats ein vollständig ausgemaltes DIN-A5-Blatt vorweisen zu können. Manche gelisteten Aufgaben will ich gar nicht täglich machen, nur eben regelmäßig. Aber indem ich jeden Tag auf den Tracker schaue, erinnere ich mich an sie. Und indem ich meine Kästchen ausmale, was großen großen Spaß macht, belohne ich mich dafür, auch an einem Tag, an dem ich eigentlich keine Lust hatte, einen Lappen in die Hand zu nehmen, das Waschbecken ausgewischt zu haben.

    Eventuell wird der Tracker eines Tages zu neuen Zielen führen. Im Moment ist er einfach nur da. Und er ist bunt. Und ich liebe es, ihn anzuschauen.
    Und das hier, wenn auch nur im Rahmen eines Blogbeitrags, ist gerade das 736. Wort, das ich in diesem Monat schreibe.